Die intensive wirtschaftliche Entwicklung brachte Deutschland in die Reihe der Großmächte.
Der Maßstab der Architektur, der sich aus der Konzentration der Produktion ergab, war für Deutschland im zwanzigsten Jahrhundert charakteristisch. Walter Gropius (1883 – 1969) war ein berühmter deutscher Architekt. Zu seinen Projekten gehören ein Haus in Köln (1914), das Faguswerk (1911), das Bauhausgebäude in Dessau (1926) und das Büro der Chicago Tribune (1924).
Im Jahr 1919 gründete er in Weimar ein Forschungsinstitut, das Bauhaus (Kunst- und Industrieschule). Die Prinzipien der Synthese, der Einheit von Technik und Kunst, beeinflussten das Ausbildungssystem für Designer und Architekten und prägten das Programm des Bauhauses. Die Grundprinzipien des Funktionalismus in der Architektur wurden in dieser Bildungseinrichtung geprägt. Das Bauhaus wurde 1933 von den Nationalsozialisten aufgelöst.
Ernst Barlach und Käthe Kolwitz – deutsche Künstler, die die Ideale des Volkes zum Ausdruck brachten.
Ernst Barlach (1870-1938) war ein herausragender Bildhauer und Grafiker. Der Aufenthalt des Künstlers in Russland in den Jahren 1906-1908 prägte sein Weltbild.
Das für den Magdeburger Dom geschaffene „Gefallenendenkmal“ (1931) stellt 6 allegorische Figuren von Kriegsopfern um ein Kreuz herum dar. Es zeichnet sich durch die überzeugende konstruktive Komposition und Einfachheit der Form aus. Die plastische Interpretation der Bilder zielt darauf ab, eine tiefe Idee zu enthüllen. Alle sechs Bilder sind auffallend dramatisch: Soldaten mit Helmen, eine Frau mit einem Kopftuch, das über ihr Gesicht fällt und es verdeckt.
К. Kolwitz (1867-1945) ist eine der berühmtesten Grafikerinnen. In den Jahren 1893 bis 1896 schuf die Künstlerin eine Serie grafischer Kompositionen mit dem Titel „Der Aufstand der Weber“, die ihr weltweite Anerkennung einbrachte.
Im Jahr 1934 begann die Künstlerin mit der Arbeit an der Lithografieserie „Der Tod“. Darin erzählte sie von der Tragödie Deutschlands unter der Herrschaft der Nazis.
Die Hauptidee der meisten Werke der Künstlerin ist ein menschlicher Denker. In ihnen erscheint Kate Kolwitz als Humanistin und Realistin.
Bei der Entwicklung der realistischen Prinzipien der deutschen Kunst spielen die Künstler Lea und Hans Grunding, Georg Kolbe (1877-1947) und O. Nagel eine wichtige Rolle. Diese Meister bekämpften den Faschismus mit Hilfe ihrer Kunst.
Nach der Niederlage der Nazis (1945) entwickelte sich die deutsche Kunst in zwei Richtungen: die Entwicklung der Traditionen der progressiven Kultur und des Formalismus.